„Wo die Natur einen Schmerz erzeugt, da hat sie schädliche Stoffe angesammelt und will sie entleeren“ – Paracelsus
Das Ausleiten in der Naturheilkunde bedeutet das Ableiten von Giften, Schlacken und Schadstoffen aus dem Gewebe über die Haut, gleichzeitig wird die Entgiftung unserer Ausscheidungsorgane angeregt. Entzündungsverursachende Stoffen werden entzogen und der Körper ist offener für die angebotene naturheilkundliche Therapie.
Schröpfverfahren/Schröpftherapie:
Das Schröpfen ist eine ist eine ca. 2500 Jahre alte Behandlungsmethode.
Nach dem Setzen der Schröpfgläser auf die Haut wird eine Sogwirkung auf das darunter liegende Gewebe ausgeübt, was eine Mehrdurchblutung des Areals bewirkt (nachfolgend entsteht ein Bluterguss). Dies führt zu einer Verbesserung des Stoffwechsels, Muskelverspannungen, Verhärtungen (Myogelosen) und Krämpfe (Spasmen) werden gelöst. Auch werden zusätzlich die inneren Organe über die Reflexzonen der Haut positiv beeinflusst.
Die Freisetzung von Endorphinen beim Schröpfen bewirkt einen schmerzlindernden Effekt. Auch wird die körpereigene Selbstregulation aktiviert.
Es gibt drei Arten des Schröpfens:
- Schröpfkopfmassage: zur Lockerung der Muskulatur und Vitalisierung des gesamten Körpers. Entlang des Rückens werden Reflexzonen mit den Schröpfgläsern „massiert“, was allgemein sehr entspannend und belebend empfunden wird.
- Blutiges Schröpfen: bei Verspannungen und Blutfüllezuständen. Durch die Ausleitung des gestauten, verbrauchten Blutes am Ort oder der Reflexzone der Beschwerden kommt es zu einer Gewebsentlastung und einer daraus resultierenden Neudurchblutung, der Heilungsprozess des Organs wird dadurch beschleunigt. Die Haut wird vor dem Ansetzen der Schröpfgläser angeritzt, damit sich das Blut im Schröpfglas sammelt und im Anschluss entfernt werden kann.
- Trockenes Schröpfen: zur Beeinflussung innerer Organe über ihre Reflexzonen auf der Haut, zur Mehrdurchblutung von Haut, Unterhaut und Bindegewebe (Schlacken werden abtransportiert und es kommt zur Entgiftung des Gewebes)
Baunscheidtverfahren:
Das Baunscheidtieren ist ein Heilverfahren zur Ausleitung über die Haut.
Karl Baunscheidt (1809-1873) entdeckte dieses nach ihm benannte Verfahren durch einen Zufall. Als ihn mehrere Mücken an seinem schmerzhaft geschwollenen Handgelenk stachen, stellte sich eine Linderung seiner Beschwerden ein.
Auch heute noch wird der von ihm entwickelte „Lebenswecker“ für dieses Therapieverfahren benutzt. Mit diesem Instrument wird die oberste Hautschicht mit kleinen feinen Nadeln nur leicht mehrfach angestochen. Anschließend reibt man die Hautareale mit eigens dafür vorgesehenen Ölen ein, welche einen „Nesselausschlag“ provozieren.
Durch die Reizung der Haut kommen immunologische Prozesse in Gang, die eine Stärkung der Immunabwehr bewirken. Über die Reflexzonen der Haut wird auch noch die Durchblutung der dazugehörigen inneren Organe angeregt.
Aderlass:
Der Aderlass ist eines der ältesten Ausleitverfahren und wurde bereits in der Antike angewendet. Er hat eine entstauende und bluverdünnende Wirkung, wodurch die Fließeigenschaft des Blutes verbessert wird. Auch wirkt er entzündungshemmend, blutreinigend, krampflösend und schmerzlindernd.
Beim Aderlass wird in regelmäßigen Abständen (je nach Einsatzgebiet) eine gewisse Menge Blut entnommen, die der Körper mittels Selbstregulation sehr schnell wieder ersetzt.
Japanischer Aderlass:
Beim japanischen Aderlass werden Krampfadern oder Besenreiser vor allem am Unterschenkel mit einer Lanzette aufgestochen. Die Anwendung erfolgt bei Blutstauung, die mit eine Dehnung der Blutgefäße bewirkt.
Er hilft gegen Entzündungen, Stauungsgefühl oder Beingeschwüre.